27.08.16

The Last of Us und das schlechte Ende eines gehypten Spiels *Spoiler*

Vorbemerkung: Auf http://kortz.at/forum gibt es ein Topic, wo Spiele gesammelt werden, die nur schlechte Enden haben. Dieses Thema wird jetzt in diesem Blog hier fortgeführt.

The Last of Us

Das Spiel hat nur ein Ende, und das ist doch eher schlecht. Zum einen ist die Welt schon völlig hinüber und zum anderen pervertiert es den gesamten Spielverlauf. Aber der Reihe nach:

TLoU spielt in einer postapokalyptischen Welt. Die Apokalpyse waren Zombies, die immer noch durch die Gegend streunen.
Der Hauptcharakter, ein Schmuggler, der - es wird nur angedeutet - sehr viele sehr böse Dinge getan hat um zu überleben und - das wird zu Beginn genau gezeigt - seine Teenager-Tochter verloren hat, bekommt den Auftrag, ein Mädchen aus einer Stadt im Kriegsrecht zu schmuggeln, zu einer Art Widerstandsbewegung. Die treibende Kraft dahinter ist seine Partnerin Tess (deren Verhältnis wird nie näher beleuchtet, es könnte schon sein, dass er sie als Tochterersatz adoptiert hat und sie dann einfach erwachsen geworden ist), die aber relativ bald stirbt. So schlagen sie sich halt durch ein wenig bevölkertes Nordamerika, bringen dabei nur dutzende Zombies aber hunderte Menschen (dazu gleich mehr). Die meisten Begegnungen, die sie haben, enden irgendwie tragisch: Einige Zeit reisen sie mit einem Brüderpaar, doch der jüngere Bruder wird zum Zombie, der ältere muss ihn erschießen und erschießt sich dann selber, oder jemand, der eigentlich zunächst ganz hilfsbereit ist, entpuppt sich als durchgeknallter Kannibale. Auch sonst gilt es zahlreiche Wegelagerer udgl abzumurksen.

Irgendwann kommen sie dann endlich bei dieser Widerstandsbewegung an. Der Hauptcharakter hat das Mädchen schon als (neuen?) Tochterersatz angenommen und gelernt, dass sie immun gegen die Zombie-Sporen ist, und auch die Grundlage für eine Impfung ist. Dort treffen sie wieder die Auftraggeberin, die sie für tot gehalten haben (und vice versa). Als er aber lernt, dass die Prozedur, die die ganze Welt vor den Zombies retten kann, das Mädchen umbringen wird (sie selbst ist die ganze Zeit bewusstlos), tickt er aus, metzelt die ganze Widerstandbewegung nieder - inklusive eines Arztes (vielleicht des einzigen Überlebenden, der überhaupt die Impfung herstellen könnte) und der unbewaffneten Auftraggeberin, die auch die (vorherige) Ziehmutter des Mädchens war.
Dann setzt er sich mit ihr in die Ödnis ab, und erzählt ihr eine geradezu schwachsinnige Lüge, wieso man sie nicht mehr braucht, um die Zombiegefahr zu stoppen. Es bleibt offen, ob sie das glaubt.

Das eigentliche Ziel des Spiels und der Story wird also am Ende negiert. Sie bleiben alleine in der Ödnis in einer Art Geiselhaft, wo sie halt früher oder später draufgehen werden, denn wie sie selbst erkannt hat, viele der lebensbedrohenden Situationen haben sie nur durch Glück überlebt.

in Kooperation mit Kortz.at

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