30.08.18

Computer, Gaming, Internet & IT • HLI: Nur etwa 12% der Google-Ergebnisse sind personalisiert. Aha.

Anlässlich des beginnenden #Google-Trump-Feud (vgl dazu zb hier) hat sich die #Fuzo den Status quo der beliebtesten Suchmaschine angeschaut:

https://futurezone.at/netzpolitik/was-h ... /400104305
Im Durchschnitt lieferten lediglich 11,7 Prozent der Google-Suchanfragen personalisierte Ergebnisse, weniger als bei Microsofts Konkurrenten Bing (15,8 Prozent).
Bei einer weiteren Untersuchung untersuchte man gezielt die Auswirkungen von Personalisierung bei der Suche nach politischen Begriffen. Das Ergebnis: Die Personalisierung fiel nur sehr schwach aus, meist wichen die Suchergebnisse nur geringfügig ab. „Tatsächlich hat deine Suchhistorie, die Dinge nach denen man zuvor gesucht hat, lediglich für zehn Minuten Auswirkungen und selbst das gilt nicht für die meisten Suchanfragen. Das haben wir zumindest üblicherweise festgestellt“, sagte Christo Wilson, einer der Autoren der Studie, gegenüber der Washington Post.
Grundsätzlich sollte man jedem Konzern Skepsis gegenüberbringen, der einen Markt dermaßen stark beherrscht wie Google. Je nach Zählweise und Anbieter weist der US-Konzern zwischen 80 und 90 Prozent Marktanteil auf, weit abgelegen folgt Microsofts Bing – was wohl auch nur der Tatsache zu verdanken ist, dass es nach wie vor die Standard-Suchmaschine in Windows ist.
Die EU-Kommission verhängte bereits 2017 eine Strafe über 2,42 Milliarden Euro gegen Google, weil dieser seinen eigenen Preisvergleich gegenüber Mitbewerbern bevorzugt und somit seine Marktmacht missbraucht hatte.
Was ist aber mit Trumps Vorwürfen?
Während Google nachweislich seine Suchergebnisse manipuliert hat, um seine Marktmacht zu stärken, konnte noch nie ein Beleg für politische Einflussnahme vorgelegt werden.
Obwohl man durchaus Maßnahmen setzen kann, um das eigene Ranking zu verbessern [sogenanntes SEO], bleibt Googles Ranking-Algorithmus nach wie vor eine große Black Box, dessen Verhalten von außen nur schwer nachvollziehbar ist.
Es gab zwar zahlreiche Vorwürfe von politischen Manipulierungsversuchen, belegt (oder auch nur plausibel gemacht) konnte davon aber keiner werden.
Die Rolle von Google darf allein aufgrund seiner Marktmacht nicht unterschätzt werden. Laut einer Studie von Robert Epstein und Ronald E. Robertson spielen die Suchergebnisse eine wesentliche Rolle bei der Wahlentscheidung. Durch gezielte Manipulationen der Suchergebnisse sei es möglich, zumindest 20 Prozent der unentschlossenen Wähler auf die eigene Seite zu ziehen. Safia Umoja Noble von der USC Annenberg kritisiert zudem, dass die automatisch generierten Suchergebnisse Vorurteile verstärken könnten.
Siehe dazu schon weiter oben "weil die Menschen Suchmaschinen als vertrauenswürdige öffentliche Güter einstufen".
Der US-Konzern ist sich dabei aber oftmals auch seiner Verantwortung bewusst und liefert bei der Suche nach Selbstmord-Anleitungen Telefonnummern für die Seelsorge und andere hilfreiche Informationen zutage.
Die Fuzo mutmaßt am Schluss, dass sich Trump gerade jetzt über Google so empört, weil gerade die Erhebungen durch eine Wahlbeeinlfussung Russlands zu Trumps Gunsten wieder Schwung bekommen und er damit mal wieder Sand in die Augen der Öffentlichkeit streuen will.

Statistics: Posted by dejost — 30 Aug 2018, 15:11




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